
Stadtwerke starten Fernwärme-Ausbau im Mühlenviertel
Mit einer Flächenräumung an der Schlägel-und-Eisen-Straße beginnt am Donnerstag, 6. November ein neues Kapitel der zukunftsfähigen und umweltfreundlichen Energieversorgung für das Mühlenviertel in Herten-Langenbochum.
Die Hertener Stadtwerke starten den lokalen Fernwärme-Ausbau mit dem Bau einer Fernwärme-Übergabestation, schräg gegenüberliegend von der Einmündung Schachtstraße. Diese Station wird die Verbindung zwischen der anliegenden Fernwärme-Hauptleitung und dem neuen lokalen Versorgungsnetz bilden.
Die Erschließung des Quartiers erfolgt in sieben Bauabschnitten. Beschlossen wurde nun die Umsetzung des 1. Bauabschnitts „Mühlenstraße Süd“. Im Jahr 2026 werden dafür entlang der Schlägel-und-Eisen-Straße, Wilhelminenstraße, Langenbochumer Straße und südlicher Mühlenstraße etwa 1,1 Kilometer Leitungen verlegt. Zudem erfolgen die Hausanschlüsse bei allen künftigen Fernwärme-Abnehmern im ersten Bauabschnitt. Ab 2027 soll die Versorgung mit Fernwärme aufgenommen werden.
Insgesamt wird im Rahmen der Maßnahme die Voraussetzung für den Fernwärme-Anschluss von mehr als 400 Immobilien geschaffen. Für das Gesamtprojekt planen die Hertener Stadtwerke Investitionen in Höhe von rund 14,3 Millionen Euro, wovon 6,7 Millionen Euro auf den ersten Bauabschnitt entfallen. 40 Prozent dieser Summen sind über ein Förderprogramm des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) im Rahmen des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes förderfähig.
Mühlenviertel ist für Fernwärme-Versorgung besonders geeignet
Hintergrund der Maßnahme ist, dass das Mühlenviertel bis dato ausschließlich über das Erdgasnetz der Hertener Stadtwerke leitungsgebunden mit Wärme versorgt wird. „Wie das Viertel selbst ist auch das Netz in den 1970er Jahren entstanden und müsste bei weiterem Betrieb aufwändig ertüchtigt werden“, erläutert Ludger Triffterer, Bereichsleiter Verteilnetze bei den Hertener Stadtwerken. „Das ist wirtschaftlich und klimapolitisch nicht mehr tragfähig.“ Deutschland hat sich bis 2045 zur Klimaneutralität und damit zum schrittweisen Ausstieg aus fossilen Energieträgern verpflichtet. Daher müsste das vorliegende Netz spätestens zu diesem Zeitpunkt stillgelegt oder umgenutzt werden.
Das Mühlenviertel besitzt aufgrund seiner homogenen Bebauungsstruktur und einer hohen Wärmedichte besonderes Potenzial für leitungsgebundene Wärmeversorgung. Der Anschluss an das Fernwärmenetz ermöglicht Gebäudeeigentümern zudem, die Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zur klimaneutralen Wärmeversorgung schon frühzeitig zu erfüllen. Die Hertener Stadtwerke hatten diesbezüglich frühzeitig vor Ort informiert und mit interessierten Eigentümern Vorverträge abgeschlossen.
Stabile und attraktive Preise auch für neue Kunden
„Dieses Vertrauen der Menschen vor Ort war entscheidend, um dieses ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Thorsten Rattmann und betont: „Dank unserer langjährigen Partnerschaft mit der AGR und der Fernwärmeauskopplung aus dem Abfallkraftwerk RZR können wir in Herten einen preisstabilen und attraktiven Fernwärmetarif anbieten. Von diesem Vorteil werden auch unsere künftigen Kundinnen und Kunden im Mühlenviertel unmittelbar profitieren.“ Derzeit versorgen die Hertener Stadtwerke, die seit 1962 Fernwärme in Herten anbieten, bereits rund 2.500 Anschlüsse in der Stadt.
Der Baustart im Mühlenviertel sei ein deutliches Zeichen für die kontinuierliche Weiterentwicklung und Dekarbonisierung des Wärmenetzes, ergänzt Marco Meyer, Fachgebietsleiter Wärme. „Schon jetzt entfallen fast 35 Prozent der städtischen Wärmeabgabe auf emissionsarme und in der Region erzeugte Fernwärme. Der weitere Netzausbau ist entscheidend für die Transformation der leitungsgebundenen Wärmeversorgung in Herten."
Für Rückfragen zum Fernwärme-Ausbau im Mühlenviertel stehen die Fachleute der technischen Abteilung Wärmenetz gerne zur Verfügung. Die Hertener Stadtwerke bieten folgende Kontaktkanäle an: E-Mail: muehlenviertel-waerme@herten.de, Telefon: 02366/307-600.




