So tauschen die Stadtwerke eine alte Trafostation

Eine Trafostation hält lange - ziemlich lange. Aber irgendwann ist die Lebensdauer erreicht, und ein Austausch wird notwendig. Wie die Hertener Stadtwerke ein solches Projekt umsetzen, zeigt ein spannender Blick hinter die Kulissen.

Und plötzlich schwebt die ausgediente Trafostation Wismarer Straße hoch über den Köpfen: So leicht können gut sechs Tonnen Beton bewegt werden – es braucht dafür nur einen mächtigen Kran. An jenem Montagmorgen haben ihn die Hertener Stadtwerke in den Eckbereich zwischen Moltkestraße und Querstraße in Herten-Süd beordert. Denn hier hat eine der vielen Netzstationen im Stadtgebiet, die die Netzspannung vom 10.000-Volt-Netz ins 400/230-Volt-Verteilnetz auf der Niederspannungsebene transformieren, in diesem Sommer ausgedient.

Um gut 200 dieser sogenannten Ortsnetzstationen kümmern sich die Hertener Stadtwerke im Stadtgebiet. Weil der Materialverschleiß grundsätzlich gering ist, halten die Gebäude samt Technik meist für mehrere Jahrzehnte. Und doch geht es neben der Ertüchtigung und Verdichtung der Stromnetze auch darum, sie vorausschauend instand zu halten: Gut fünf Transformatoren werden pro Jahr ausgetauscht – dass gleich die ganze Station samt Betonkörper ersetzt wird, ist hingegen keine alltägliche Maßnahme. „Die betreffende Station ist eine der ältesten im Bestand gewesen“, weiß Axel Brusdau, technischer Planer der Abteilung Stromnetz bei den Hertener Stadtwerken.

Lange hat die 10-Kilovolt-Station an Ort und Stelle ihren Dienst verrichtet, ehe sie nun nach gründlichen Vorarbeiten Stück für Stück abgebaut wird. Einzeln werden die drei zentralen Komponenten des Systems – Niederspannungsverteilung, Transformator und Mittelspannungsanlage – vom 70-Tonnen-Schwerlastkran verladen, nachdem sie von den Stadtwerke-Mitarbeitern mit viel Muskelkraft und handwerklichem Geschick demontiert worden sind.

Wie die Stromversorgung während der Baumaßnahme gesichert wird

Erst zum Schluss geht es dem Betonkörper sprichwörtlich an den Kragen: Er wird mit schlaufenförmigen Hebemitteln sicher in die Luft und auf den bereitstehenden Lkw befördert. Ganz ähnlich wird gut eine Woche später das Stellen der fabrikneuen Station ablaufen.

Während auch einige Anwohner neugierige Blicke auf den gigantischen Kran werfen, sind sie übrigens trotz der Austauschmaßnahme laufend mit Strom versorgt. Denn die Aufgabe des 630 Kilovoltampere (kVA) starken Verteilnetz-Transformators, der rund 150 Häuser in sieben umliegenden Straßenzügen versorgt, wird von zwei weiteren Stationen in der nahen Umgebung übernommen. „Das Stromnetz ist bewusst so konzipiert, dass umliegende Leitungen und Ortsnetzstationen stets auch einen Störfall oder eine geplante Baumaßnahme abfedern können und die Versorgung sichergestellt bleibt“, erklärt Brusdau.

Apropos Störfall: Sollte dieser einmal an der neuen Station auftreten, sind die Stadtwerke schnell informiert. Denn neue Transformatoren werden bei den Hertener Stadtwerken mittlerweile standardmäßig mit Smart-Grid-Technologie ausgestattet, die intelligente Messtechnik und eine ständige Fernüberwachung ermöglicht.

Während der Abtransport der alten sowie das Stellen der neuen Anlage im Verlauf jeweils eines Vormittags erledigt ist, vergehen von der ersten Vorbereitung der Baugrube bis zum Abschluss der Maßnahme mehrere Wochen. Dann ist die Trafostation, nun als eine der modernsten in Herten, wieder bereit dafür, mehrere Hundert Menschen in Herten-Süd mit Strom zu versorgen.

 

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